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Vorbericht NTZ

„Das macht mich stolz“

Johannes Steck
Johannes Steck Schiedsrichtergruppe Nürtingen

Fußball: Johannes Steck leitet heute das WFV-Pokalfinale

„Es ist für mich kein Spiel wie jedes andere“, sagt Johannes Steck vor seinem nächsten Einsatz. Am heutigen Samstag pfeift der 33 Jahre alte Schiedsrichter von der TSV Oberensingen das WFV-Pokalfinale im Stuttgarter Gazi-Stadion zwischen den beiden Oberligisten FSV 08 Bissingen und dem FV Ravensburg.

Die Partie um den Pokal des Württembergischen Fußballverbands (WFV) beginnt auf der Waldau um 12.30 Uhr. Die ARD überträgt im Rahmen des deutschlandweiten Finaltags der Amateure live in einer Konferenz ab 12.05 Uhr.

Herr Steck, Samstag WFV-Pokal-Finale im Gazi-Stadion in Stuttgart, große Kulisse, die ARD überträgt live. Packt man da als Schiedrichter seine gute Pfeife aus?

(Lacht) Es ist für mich auf jeden Fall kein Spiel, wie jedes andere. Ich höre jetzt nach zehn Jahren in der Oberliga auf und so ein Spiel als Belohnung zu bekommen, als Anerkennung für meine Leistungen, das macht mich natürlich stolz.

Ist das Ihr bislang größtes Spiel?

Als Schiedsrichter würde ich sagen: ja. Als Assistent hatte ich schon andere Einsätze, die zumindest vom Zuschauerinteresse her mindestens gleichbedeutend waren. Aber als Chef auf dem Platz, mit der eigenen Verantwortung ist das sicherlich der größte Einsatz.

Aus der Liga kennen Sie die beiden Mannschaften ja bereits sehr gut. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Ich halte beide Mannschaften vom spielerischen Niveau her für ziemlich ausgeglichen. Die Bissinger hatten ja eine überraschende Saison als Aufsteiger mit Platz drei am Schluss und die Ravensburger gehören mittlerweile fast schon zum Inventar in der Oberliga. Beide sind kampfstark und haben robuste Spieler im Kader. Beide werden motiviert sein ohne Ende. Viele Spieler haben aber jetzt zum ersten Mal die Situation mit Fernsehen und großer Kulisse. Da bleibt abzuwarten, wie sie damit umgehen.

Da könnte eine Menge Arbeit auf Sie zukommen. Werden Sie nervös sein?

Ich glaube schon, dass ich Bauchkribbeln haben werde. Aber das ist eine positive Anspannung. Eine Grundanspannung gehört als Schiedsrichter auch immer dazu.

Wie kam’s zu Ihrer Nominierung?

Für mich war es gut, dass im Finale zwei Oberliga-Mannschaften gegeneinander spielen. Ich denke, wenn eine Drittliga- oder Regionalliga-Mannschaft mitgespielt hätte, dann hätte man vielleicht einen DFB-Schiedsrichter gebraucht. Aber so hat für mich jetzt alles super zusammengepasst. Der Verbandschiedrichter-Obmann besetzt das Spiel nach seinen Gunsten. Das Finale hätten viele gerne gepfiffen. Meine diesjährige Oberliga-Saison lief aber einfach gut – auch von den Punktezahlen, die man als Schiedsrichter holen muss. Wenn dann zum Abschluss so etwas noch kommt, ist das noch ein i-Tüpfelchen obendrauf.

Und wie geht es dann bei Ihnen weiter. Bleiben Sie der Schiedsrichtergruppe Nürtingen erhalten?

Auf jeden Fall. Erstmals als freier Mitarbeiter (lacht), so würde ich das ausdrücken. Ich habe im Moment zwar kein offizielles Amt in der Schiedsrichtergruppe, aber ich bin im erweiterten Schiedsrichterausschuss tätig und das mache ich auf jeden Fall weiter. Aber auch auf Verbandsebene gibt es natürlich interessante Funktionsmöglichkeiten.


Alexander Schmid
Nürtinger Zeitung